Geschichte des Wohn- und Bildungsheims ASOL

Marco Roca und sein Enkel
Werner Römich

Der Beginn

Das Wohn- und Bildungsheim ASOL wurde im Jahr 1989 von dem mittlerweile pensionierten Lehrer und Österreicher Werner Römich und dem Guatemalteken, Gründer und ehemaligen Direktor des Colegio Viena Guatemalteco, Marco Roca, und mithilfe finanzieller Mittel, die unter anderem von österreichischen Organisationen, wie der Solidarität mit Lateinamerika (SOL) Steiermark, der SOL Oberösterreich, der SOL Wien, des weiteren den Ländern Oberösterreich, Steiermark, Tirol und anderen Finanziers aufgebracht wurden, ins Leben gerufen. Die Kosten dafür wurden in den Anfangsjahren ausschließlich von Spenden aus dem Aus- und Inland abgedeckt; erst mit Ende des Jahres 1997 sollten Paten und Patinnen aus Österreich folgen, die seither die monatlich anfallenden Aufwendungen pro Kind tragen.

1990 öffnete das Wohn- und Bildungsheim ASOL sodann ihre Pforten in einem alten Haus der Zone 1 der Hauptstadt Guatemalas und beherbergte darin sieben Kinder, die alle auf Basis von Stipendien im Colegio Viena zur Schule gingen. 1992 kam es zur Gründung der rechtsgültigen, guatemaltekischen Gesellschaft Asociacion Solidaridad para la Educación y la Cultura – ASOL, die bis heute Projektträgerin des Wohn- und Bildungsheimes ASOL ist. Innerhalb der folgenden zwei Jahren wuchs das Projekt heran. Eine Übersiedlung in die Zone 16 war nicht nur aus Platzgründen, sondern auch aufgrund der Nähe zum Colegio Viena die logische Konsequenz. Im Anschluss an die Neuerrichtung des Gebäudes wurde das Grundstück weiter erschlossen. So wurde ein hauseigener Brunnen gegraben und die Casa mit Strom versorgt. Auch ein Betonsportplatz, der sowohl als Basketball-, Fußball- als auch Volleyballfeld benutzt wird, konnte im weiteren Verlauf der Zeit mit Subventionsgeldern des Österreichischen Bundeskanzleramtes (Sektion Sport) und des Österreichischen Bundesministeriums für Landesverteidigung errichtet werden. Ein weiterer Meilenstein in der Geschichte der Einrichtung war die Inbetriebnahme der vom Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Sport (BMUKS) gespendeten Solaranlage im Jahr 1997. Seither ist das Wohn- und Bildungsheim ASOL mit Warmwasser versorgt.

Eine große Erweiterung erfolgte im Jahr 2009, als auf das bis dahin einstöckige Gebäude mittels finanzieller Unterstützung der Steiermärkischen Landesregierung ein zweiter Stock aufgesetzt wurde. Somit wurde der stetig steigenden Kinderanzahl Folge geleistet und für rund 30 Kinder und Jugendliche Platz gemacht.

Leitung und Kooperationen

Seit ihrer Gründung im Jahr 1989 wurde das Wohn- und Bildungsheim ASOL bis 2005 von Marco Roca geleitet. Sodann wurde diese Funktion von Prof. Jorge Efrain Pérez, seit Jänner 2012 von dessen Gattin, Martha Rosales de Pérez, ausgeübt. Seit dem Jahr 2018 hat die Funktion der Direktion Licda. Milvia Almaraz inne. Ebenfalls seit Beginn der Geschichte des Wohn- und Bildungsheimes ASOL ist die Direktion der Junta Directiva (Aufsichtsgremium) unterstellt, welche die Strategieausrichtung von ASOL vorgibt. In der operativen Umsetzung, also in der täglichen Betreuung der Kinder und Jugendlichen, wird die Direktion seit dem Jahr 1995 von Freiwilligen – auch Voluntarios (span.: VolontärInnen) genannt – unterstützt. Unter diesen ehrenamtlichen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen befanden sich zu Beginn auch junge Männer aus Deutschland, die ihren Zivilersatzdienst im Ausland ausübten. Seit Ende der 1990-er Jahre kooperiert ASOL mit dem Verein Österreichischer Auslandsdienst, der jährlich einen österreichischen Zivilersatzdiener ins Wohn- und Bildungsheim ASOL entsendet. Das Team der freiwilligen Mitarbeiter*innen besteht normalerweise aus ein bis vier Personen.

Absolvent*innen

ASOL kann bereits auf mehr als ein Vierteljahrhundert Geschichte zurückblicken, aus welcher wiederum mehr als 80 individuelle Erfolgsgeschichten hervorgegangen sind. So ist das Wohn- und Bildungsheim ASOL stolz darauf, unter anderem Ärzt*innen , Lehrer*innen, Jurist*innen, etc. zu ihren Absolventen zählen zu dürfen. Dafür gilt der Dank allen Paten und Patinnen, Spendern und Spenderinnen sowie all jenen, die ASOL auf diesem Weg unterstützt haben. Gleichzeitig hoffen wir, dass sich auch in Zukunft viele Menschen für dieses Projekt begeistern und somit guatemaltekischen Kindern und Jugendlichen weiterhin eine Chance auf eine qualitativ hochwertige Ausbildung und folglich Zukunft geboten wird.

 

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